TSV Detag Wernberg – Leichtathletik

Einzeln und als Staffel in Roth erfolgreich

Der Challenge in Roth ist der größte Langdistanztriathlon der Welt und nach Ironman Hawaii das wichtigste Rennen für Triathleten. Neben dem Weltrekord von Jan Frodeno und dem souveränen Sieg von Daniela Ryf, gibt es auch aus Wernberger Sicht erfreuliches zu vermelden. Mit Thomas Hölzl als Einzelstarter, sowie Matthias Hammer, Sabine Sollfrank und Christian Liebl als Staffel, waren nämlich auch vier unserer Athleten am Start. Unterstützt wurden sie von einem großen Supporterteam, das von der einmaligen Stimmung begeistert war, die unter den rund 250.000 Zuschauer auf der Strecke herrschte.

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Für Thomas wurde es um 7:10 Uhr ernst. Mit einer ungefähren Zielzeit von 10:45 wurde er in die neunte Startgruppe eingeteilt und fand für die 3,8 Kilometer im Main-Donau-Kanal sofort sein Tempo. Nach einem gleichmäßigen Schwimmteil lief er nach 71 min in die Wechselzone und beendete seine schwächste Disziplin (Platz 1010) erfreulich früh. Auf dem Rad fand er dann sehr schnell in seinen Rhythmus und machte auf den ersten der beiden Radrunden bereits viele Plätze gut. Als in Runde 2 dann Wind aufkam, nahm er das Tempo bewusst ein wenig raus, um sich für den anschließenden Marathonlauf noch Körner zu sparen. Das Radfahren beendete er nach 5:19 h, was einem Schnitt von 33,4 km/h entspricht und ihm die 600ste Radzeit einbrachte. Nach dem zweiten Wechsel stand nun der abschließende Marathon an. Bis Kilometer 8 konnte Thomas seinen Plan einhalten. Auf dem stand nämlich ein Tempo von knapp unter 5:00 min pro km. Ständig darauf bedacht genug Kalorien in den Körper zu bekommen, meinte er es aber wohl zu gut. Bei Kilometer 10 spielte der Magen nicht mehr mit und entledigte sich des Gemischs aus Isogetränk, Cola, Powergel und Riegel. Ab diesem Zeitpunkt ging dann nicht mehr viel, denn der Bauch verweigerte erstmal jede weitere Nahrungszufuhr. Trockene Cracker und alkoholfreies Bier in homöpatischen Dosen blieb zwar im Bauch, gaben aber nicht genug Kraft um ein vernünftiges Tempo zu laufen. Viele Gehpausen waren nun nötig. Besser wurde es wieder ab Kilometer 30. Ein langes Schattenstück am Kanal kühlte bei mittlerweile 26 Grad ausreichend und die Geschwindigkeit wurde langsam wieder höher. Ab km 35 hatte er sich dann wieder gefangen und konnte fast sein geplantes Tempo laufen. Halbwegs erholt und die Vorfreude auf das nahende Ziel gaben nun wieder Kraft für die letzten Kilometer durch die Rother Altstadt und die Ehrenrunde im vollen Triathlonstadion. Durch seine Probleme wurde aus dem geplanten Marathonsplit einer mit 4:34. Mit der Endzeit von 11:15:14 landete er im Feld der 2453 männlichen Finisher auf Platz 1104.

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Die rund 600 Staffeln wurden in drei Gruppen auf die Strecke geschickt. Für Schwimmer Matthias wurde es um 9:00 Uhr ernst. Im gemischten Feld aus ambitionierten Freistil- und wenig routinierten Brustschwimmern musste er sich erstmal den nötigen Platz erkämpfen. Nach dem ersten Kilometer fand er aber sein Tempo und beendete die 3,8 km in guten 69 min. Auf Platz 109 der 600 Staffeln kam er aus dem Wasser. Für ihn war es das erste Rennen über so eine lange Distanz und daher war er mit seiner Leistung auch mehr als zufrieden. Nun war Sabine an der Reihe. Ihre größte Angst war es, aufgrund eines Platten das maximale Zeitlimit nicht einhalten zu können. Schwimmer und Radfahrer durften zusammen nämlich maximal 8:30 Stunden brauchen. Folglich war eine Radzeit von unter sieben Stunden das erklärte Ziel. Da Sabine ihre Rennradkarriere erst vor einem halben Jahr startete, zweifelte sie im Vorfeld doch ab und zu an ihren Fähigkeiten. Auf der ersten Radrunde gab sie daher gleich mal richtig Gas und fuhr einen Schnitt von 27,4 km/h. In Runde zwei musste aber auch sie ein wenig nachgeben, der Wind setzte doch ordentlich zu. Mit 25,2 km/h war sie aber auch hier schneller als nötig und wurde für ihren Trainingsfleiß mit rund 5000 Radkilometer belohnt. 6:46h war sie am Ende unterwegs und damit auf Platz 279 der Staffelradfahrer. Nun war Christian an der Reihe. Für ihn war es der letzte harte Trainingsblock vor seinem Langdistanzdebüt beim Challenge Regensburg am 14. August. So fuhr er Freitag noch Rad und lief tags zuvor noch beim letzten OVL-Cup in Schönsee in der Spitze mit. Für den Marathon in Roth hatte er sich vorgenommen, sich nicht zu schonen. Von Anfang an lief er ein beherztes Rennen und musste entlang des Kanals viel überholen, da ja noch viele der Einzelstarter unterwegs waren. 500 Meter vor dem Ziel warteten dann Sabine und Matthias auf ihn, denn in Roth laufen die Teams gemeinsam über die Ziellinie. So hieß es für die beiden auf den D-Zug aufspringen und nochmal alles zu geben, denn Christian war auf dem Weg zur persönlichen Bestzeit. Nach 10:58:56 blieb dann die Uhr stehen und mit einer neuen Marathonbestzeit von 3:00:38 bewies Christian seine derzeitige Form. Mit seinem Laufsplit landete er auf Platz 14 der Staffelläufer und brachte sein Team auf Platz 139 der 298 Mixedstaffeln ins Ziel.

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Die vier Athleten und alle Supporter waren sich später einig, dass der Challenge Roth die Nummer 1 ist, was Stimmung und Organisation angeht. Wer einmal in Roth dabei war, wird das nie vergessen und folglich war schnell beschlossen, im kommenden Jahr wieder an den Start zu gehen. So reihten sich Sabine und Thomas am nächsten Morgen in die 400 Meter lange Warteschlange ein und sicherten sich zwei der heiß begehrten Startplätze für 2017. Roth setzt einfach Maßstäbe – in jeder Beziehung.

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