TSV Detag Wernberg – Leichtathletik

ThorXtri – Kalt, nass und windig

von Thomas Hölzl

Letztes Wochenende war ich bei der dritten Ausgabe des thorXtri in Norwegen am Start. Die Streckenlängen waren wie bei jeder Langsdistanz 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und ein Marathon hinterher. Das Besondere hier sind die harten Bedingungen durch das Schwimmen im kalten Fjord oder die heftigen Berge am Rad. Dazu muss man selbst für den Streckensupport sorgen. Hier standen mir Sabine und Kim zur Seite.

Start war morgens um 5 Uhr. Zuerst wurden wir mit dem Boot unter den berühmten Kjeragbolten gefahren, der sich dann direkt 900 Meter über uns befand. Fast pünktlich wurde unser überschauliches Starterfeld ins teilweise nur 11 Grad warme Wasser geschickt. Als besondere Schwierigkeit stellten sich Kraftwerkseinflüsse heraus, die Oberflächenströmungen entgegen der Schwimmrichtung bildeten. Für einige Athleten war das Rennen daher schon aus, bevor es überhaupt aufs Rad ging. Sie erreichten einfach den Ausstieg nicht aus eigener Kraft. Ich selbst blieb mit 2:09 h knapp unter den geforderten 2:15 h und absolvierte den ersten Teil somit knapp eine Stunde langsamer als beispielsweise in Roth vor ein paar Wochen.

Nun war erstmal aufwärmen angesagt. Rund 20 min dauerte es, bis ich mithilfe meines Supportteams aus Sabine und Kim endlich aus den beiden Neoprenanzügen befreit und seine Radkleidung angezogen hatte. Nun ging es steil bergauf. Auf den nächsten 11 Kilometer waren 950 Höhenmeter zu bewältigen, die immerhin den Körper der Triathleten wieder auf Temperatur brachte.

War es beim Schwimmen noch trocken, so setzte jetzt Dauerregen ein, der die nächsten 140 km ein ständiger Begleiter bleiben sollte. Von der höchsten Stelle und kalten 5 Grad ging es nun für 25 km steil und eng bergab. Höchste Vorsicht war also geboten. Richtig hart wurde es nach 35 km als die Fahrtrichtung auf Südwest wechselte und der starke Wind nun direkt von vorne kam. Böen bis 45 km/h verrissen mir auch mehrmals den Lenker. Einen längeren Boxenstopp – das Rennen musste komplett selbst supportet werden – gab es bei km 100. Völlig durchgefroren und durchnässt wechselte ich alle Radklamotten für die zweite Hälfte und wärmte mich im Bus für einige Minuten auf. Weitere 45 wellige Kilometer gegen den Wind folgten nun, bis endlich die Küste erreicht war. Die letzten 35 Kilometer ging es nun relativ eben in Richtung Stavanger und der Wind schob nun mit an. Sogar der Regen hatte aufgehört. Nach knapp 11 Stunden rollte ich endlich in die zweite Wechselzone ein. Als ich auf die Uhr schaute kam mir nur der Gedanke, dass ich zu der Zeit in Roth schon zum Duschen ging.

Bis Kilometer 10 auf der Laufstrecke konnte ich nun 4 Atheten überholen. Bis zur Halbmarathonmarke reichten die Körner noch halbwegs, dann folgte der harte letzte Teil, auf der mich dann aber Sabine begleitete. Sie trieb mich immer wieder an, wenn meine Gehpausen bei der Verpflegung zu lang wurden. Kim steuerte unseren Bus zwischenzeitlich von Treffpunkt zu Treffpunkt und hielt frische Verpflegungsflaschen bereit. So konnte ich auch auf den letzten drei Kilometer nochmal zwei Plätze gut machen.

Im Ziel an den berühmten Schwertern blieb die Uhr dann nach 15:45:24 stehen. Der abschließende Marathon war mit 4:46:10, aufgrund der langen Gesamtbelastung, der hügeligen Strecke und den Problemen bei der Suche eines Kontrolltransponders, noch völlig akzeptabel. Ins Ziel kam ich auf Platz 27 der 49 Finisher. Von den 74 Startern am Morgen stiegen überhaupt nur 51 aufs Rad. Der Rest war entweder zu langsam geschwommen oder gab aufgrund des kalten Wassers beim Schwimmen schon auf.

Fazit: Für mich war das eine ganz besondere Herausforderung und ich muss ehrlich zugeben, ich hatte das Ganze ein wenig unterschätzt. Landschaftlich war die Veranstaltung ein Traum. Die Tage vorher und nachher konnte ich das natürlich mehr genießen. Vielen Dank an Sabine und Kim, die mich aus dem Auto perfekt betreuten, auch wenn ich zwischendurch den halben Rennplan über den Haufen geworfen habe und meine wirren Wünsche nicht immer erfüllbar waren.