Für Sabine Sollfrank, Christian Liebl und Thomas Hölzl sollte es eigentlich Ende August ins norwegische Tonsberg gehen, um dort gemeinsam den 70.3 Triathlon zu bestreiten. Als dieser dann im Mai abgesagt wurde, hieß es, sich ein neues Ziel zu suchen. Mit dem Wettkampf in Prag war das dann schnell gefunden. Aufgrund der Flußschwimmstrecke entschied sich Sabine aber gegen einen Einzelstart und motivierte Tina und Kathi Hausmann für eine Staffel.
Acht Minuten nach den Profis wurden alle männlichen Altersklassenathleten auf die Schwimmstrecke über 1,9 km in die Moldau geschickt, die mit 16 Grad recht frisch war. Nur 5 Minuten später folgten dann alle Damen und die Staffeln. Bedingt durch das große Starterfeld hielt das übliche Anfangsgerangel im Wasser diesmal bis zum Schwimmausstieg an und jeder Schwimmer bekam den einen oder anderen Schlag ab. Als Erster des Wernberger Trio kam Christian wieder an Land und beendete sein erstes Teilstück nach 30:44 min. Mit 33:31 min kam Thomas aus dem Wasser und konnte durch einen schnellen Wechsel aber Christian schon wieder in Sichtweite bekommen. Schwimmerin Tina übergab nach 32:34 an Radfahrerin Sabine.
Was nun folgte hatte leider recht wenig mit einem Triathlonrennen zu tun. Bedingt durch die großen Startgruppen und engen Straßen wurde das Radfahren in vielen Teilstücken zu einem Mannschaftszeitfahren. Leider gab es kaum Kampfrichter auf der Strecke und so wurde dies von vielen Athleten leider auch unfair ausgenutzt. Als eher schlechter Schwimmer und guter Radfahrer wurde vor allem Thomas so zur „Zugmaschine“ auf der flachen Strecke entlang der Moldau. Kurz vor dem einzigen Berg der Runde hatte er auf Christian aufgeschlossen, der als Leichtgewicht dann im Anstieg wieder davonziehen konnte. Nach der Abfahrt wechselte die „Führung“ unter den beiden wieder und Thomas konnte bis zum Ende von Runde 1 ein gutes Stück wegfahren. Als in Runde 2 dann der Wind erstmal wieder von vorne kam, verdichtete sich das Feld wieder. Kurz vor dem Berg bekam Thomas nun leider Krämpfe in den Oberschenkeln und musste das Tempo dramatisch drosseln. Schmerzlich musste er feststellen, dass die Langdistanz aus Roth doch noch nicht verdaut war. Christian fuhr nun wieder an ihm vorbei und machte die zuvor verlorenen zwei Minuten bis ins Radziel wieder gut. Mit je 2:28 h beendeten sie den zweiten Teil ihreres Rennens.
Auch für Sabine hieß es nun, auf ein möglichst faires Rennen zu achten. Ursprünglich wollte sie als Läuferin teilnehmen, doch eine Wadenverletzung machte diesen Plan zunichte und sie war erneut als Staffelradfahrerin unterwegs. Da auch sie die Strecke nicht kannte, hielt sie sich anfangs ein wenig zurück und sparte sich lieber die Körner für den unbekannten Berg und die zweite Runde. Als der Berg dann weniger steil als befürchtet war, gab sie nun ordentlich Gas und konnte vor allem am Berg Zeit gut machen. Sie beendete ihren Abschnitt nach 2:57:30 und damit in einem Schnitt über der magischen Grenze von 30km/h.
Auf der Laufstrecke drehte nun Christian wie gewohnt auf. Souverän spulte er seine 4 Runden ab und lief ein gleichmäßiges Rennen. Nach 1:45 beendete er seinen Halbmarathon, kam mit einer Gesamtzeit von 4:54:07 ins Ziel und durfte sich über Platz 28 in der Altersklasse M40 freuen. Im Gesamteinlauf der Männer landete er damit auf Platz 132. Thomas hingegen musste in der ersten Runde mehrmals anhalten und gegen seine Oberschenkelkrämpfe kämpfen. Erst ab der zweiten Runde konnte er zumindest durchlaufen, musste aber die ganze Laufstrecke eher joggend zurücklegen. Entsprechend benötigte er für seinen Halbmaraton über zwei Stunden. Mit 5:12:24 erreichte aber auch er noch das Ziel und landete auf Platz 223 der gut 600 Finisher, was noch Platz 20 in der Altersklasse M45 einbrachte.
Für das Staffelteam ging Kathi Hausmann auf das abschließende Teilstück. Auf den ersten drei Runden konnte sie ein gleichmäßiges Tempo laufen und war rundenbedingt auch ein ganzes Stück zusammen mit Thomas unterwegs. In der Schlussrunde musste sie ein wenig rausnehmen, brachte ihr Rennen aber gut ins Ziel und durfte sich im Ziel von Mama Tina und Tochter Lotti empfangen lassen. Mit 5:39:52 landete die TSV-Staffel auf Platz 31 aller Staffeln und auf Platz 3 der reinen Damenstaffeln.