von Wolfgang Schleicher
„Wann machst du eigentlich deinen ersten Triathlon?“ Diese Frage musste ich mir in den letzten Monaten immer wieder beim Training oder bei Wettkämpfen anhören. Ich winkte immer ab aber tief in meinem Inneren hat mich nach den beiden Challenge in Roth und Regensburg letztes Jahr und einigen anderen Wettkämpfen, wo ich als Zuschauer unterwegs war, schon das Triathlonfieber etwas gepackt. Spätestens mit dem Kauf meines Rennrades letztes Jahr war der Entschluss gefallen irgendwann den Einstieg zu wagen. Nach der diesjährigen Challenge in Roth wo ich Thomas Hölzl auf der Radstrecke unterstütze und ich noch mal die Stimmung im Zielbereich aufsaugte, setzte ich mich an den PC und suchte mir einen Triathlon für meine Premiere aus. Ich blieb beim „6. medwork-Triathlon“ in Höchstadt am 10. September hängen und meldete mich in meiner Euphorie gleich für die Olympische Distanz an. Aber eine Olympische Distanz ohne irgendeine Wettkampf-Erfahrung zu absolvieren war mir dann doch zu gewagt und so startete ich ganz kurz entschlossen und fast heimlich in Hof beim „35. GEALAN-Triathlon“ über die Sprintdistanz (750m Schwimmen / 20 km Rad fahren / 5 km Laufen).
Nach dem Abholen der Startunterlagen und dem Rad „Check-In“ legte ich meine Sachen bereit und merkte wie die Nervosität dann doch etwas stieg obwohl ich ganz locker an die Sache ran gehen wollte. Die Akribie mit der die Starter links und rechts von mir ihre Ausrüstung bereit legten und die dazu gehörenden Rennmaschinen ließen mich persönlich dann doch als Greenhorn in der Szene erscheinen. Nun dauerte es noch knapp zwei Stunden bis zum Abenteuer Triathlon. Eine Stunde vor dem Start kam dann der große Regen. Es schüttete wie aus Eimern und der kalte Wind sorgte dafür dass ich mit ca.160 anderen Sprint-Athleten zitternd auf den Startschuss wartete.
Kurz vor dem Schwimmstart, durften wir in das 22 Grad warme Wasser des Untreusees springen. Pünktlich um 10 Uhr ging es dann los. Auf den ersten Metern bis sich das Feld auseinander zog das übliche Gewimmel von Armen und Beinen, aber diesmal war ich mitten drin. Nach der Hälfte der Strecke mussten alle kurz aus dem Wasser um eine Warntafel zu umlaufen, Anschließend ging es wieder zurück um die restlichen 350 Meter zu Schwimmen. Trotz leichten Orientierungsschwierigkeiten und Problemen mit meiner Schwimmbrille stieg ich nach 16:49 Minuten aus dem Wasser und war mit der Leistung in meiner ungeliebten Disziplin durchaus zufrieden.
Der erste Wechsel lief ganz ordentlich und so stieg ich nach ca.18 Minuten auf das Rad. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen aber die Radstrecke war noch nass und teilweise standen Pfützen auf den Straßen was mir als bisherigen Schönwetterradfahrer etwas Respekt einflößte. Dementsprechend vorsichtig ging in dann während der gesamten 20 Kilometer, besonders in den Kurven zu werke. Nach 41:53 Minuten und einem Schnitt von 28,6 km/h erreichte ich wieder den Untreusee. Zwar wollte ich unter 40 Minuten bleiben aber meine vorsichtige, fast ängstliche Fahrweise hat dies nicht zugelassen.
Der Wechsel zum Laufen hat mir dann gezeigt was alles dazu gehört zu so einem Wettkampf. Ich habe gefühlt über eine Minute meinen Stellplatz gesucht und habe dann erfahren müssen wie schwer es ist mit hektischen Bewegungen und kalten Fingern die Schnürsenkel zu binden. Dann ging es endlich raus auf die Laufstrecke rund um den Untreusee. In meinem Element angekommen absolvierte ich die 5 Kilometer in 22:27 Minuten und finishte nach 1:21:10 Stunden als 47. im Gesamtfeld der 114 Männer.
In der auch beim Triathlon starken M50 erreichte ich Platz 8 von 19 in dieser Altersklasse. Zufrieden mit meiner Premiere und mit vielen neuen Eindrücken schaute ich mir dann noch das Rennen über die Olympische Distanz an und kann jetzt noch mehr nachvollziehen was diese Athleten leisten.