von Markus Raab
Am Samstag gingen Brigitte Frenzel, Claudia Witzl und ich unseren ersten Ultratrail an. Dafür hatten wir uns den diesjährigen Karwendelmarsch von Scharnitz nach Pertisau mit 53 km und gut 2000 hm ausgesucht.
Nachdem wir freitags gerade noch rechtzeitig die Startunterlagen in Scharnitz abgeholt hatten, ging es erst mal zum Quartier ins wenige Kilometer entfernte Seefeld. Abfahrt war Samstag früh um 5 Uhr und es ging mit dem Auto zum Start nach Scharnitz (964m). Dies sollte sich leider schon als zu spät rausstellen, weil von den angeblich kostenlosen Parkplätzen war nicht viel zu sehen und so dauerte die Suche etwas und es blieb dann nicht mehr viel Zeit bis zum Startschuss um 6 Uhr. Im Startbereich angekommen passierte das zweite Malheur, als wir zu spät bemerkten, dass wirim Startbereich der Walker und nicht bei den Läufern standen.
Dies kostete nach dem Startschuss dann doch 5 km lang, einige Minuten und Nerven, um aus den ganzen Gewusel von Stöcken wieder rauszukommen. Nach 5 km konnten wir dann endlich in den Laufschritt wechseln, was auch bis zum ersten Anstieg bei km 15 rauf zum Karwendelhaus (1771m) noch problemlos möglich war. Vom Karwendelhaus bei km 18 ging es 6 km den Abstieg runter bis zum kleinen Ahornboden (1399 m). Das man hier besser mit Bedacht runterlaufen sollte musste ich schmerzlich nach einer kleinen Sturzeinlage erfahren. Nach einem kurzen Abstecher bei der Bergwacht konnte das Rennen aber fortgesetzt werden und es ging die 6 km wieder rauf zur Falkenhütte (1848 m). War es beim ersten Aufstieg noch angenehm kühl, merkte man jetzt schon die warmen Temperaturen bei fast wolkenlosen Himmel. Von der Falkenhütte bei km 30 ging es wieder 5 km bergab zur Eng (1227 m). An dieser Kontrollstation gab es die Möglichkeit, entweder auszusteigen und mit dem Bus nach Pertisau zu fahren oder man machte die 53 km voll und musste über den Gramai Hochleger zu Fuss weiter nach Pertisau. Alle drei machten wir natürlich weiter, zumal die Helfer an der Strecke, die schöne Landschaft, die Labestationen und nicht zuletzt das Wetter, Lust auf mehr machten. Der 6 km lange Anstieg über die Binsalm (1502m) hinauf zum Gramai Hochleger (1756m) bei km 41 hatte es noch einmal in sich, umso schöner dann das Gefühl oben angekommen zu sein, weil wir wussten, jetzt geht es die restlichen 12 km nur noch bergab. Nach den ersten 3, noch etwas sehr abfälligen Kilometern runter vom Gramai Hochleger, konnte man es die letzten 9 Kilometer laufen lassen. So kamen wir alle drei mit einem Lächeln und überglücklich im Ziel in Pertisau (932m) an. Für Brigitte und mich, die wir gesamte Strecke gemeinsam liefen, endete das Erlebnis nach gut 8:31 h, Claudia kam nach 9:04 h freudestrahlend ins Ziel.
Alles im allem muss man sagen ist die Veranstaltung, was den Lauf betrifft (Startunterlagen, Gepäcktransport, Beschilderung auf der Strecke, Helfer, Labestation, Bergwacht, Österreiches Rotes Kreuz, Zielverpflegung, Zeitnahme, Duschen) perfekt organisiert und macht Lust auf mehr. Da konnte auch der indiskutable Rücktransport mit dem Bus von Pertisau nach Scharnitz mit 90 Minuten Wartezeit der guten Stimmung keinen Abbruch tun.